Mode ist Gleichgewicht, mit einem Schuss Theater, das war Nino Ceruttis Lieblings-Bonmot. Also, dekonstruierte Jacken mit buntem Innenfutter. Ein weißer Einreiher mit angedeutetem Nadelstreifen. Ein löchriges Jackett, jede Menge unorthodoxe Farbkombinationen. Es sind eben genau diese feinen Asymmetrien und Fehlermeldungen, die italienische Eleganz ausmachen.
Mit gerade mal 20 Jahren musste Nino Cerutti das Erbe seines Vaters antreten und dafür sein Studium der Philosophie abbrechen. Auch Mode ist ein Denkprozess. Wenn sie gut ist, antizipiert sie gesellschaftliche Entwicklungen. Mit seinem Label Hitman erfand er 1956 die Prèt-à-Porter für Herren, also den guten Anzug von der Stange. 1965 eröffnete er eine Boutique, pardon, Markenwelt in Paris, mit dem Namen Cerruti 1881. Dort lancierte er Damenmode, als erster Designer mit Fokus auf Hosen. Und das zu einer Zeit, in der in Paris in vielen Restaurants Frauen in eben jenen der Eintritt verwehrt wurde. Als erster Modedesigner, der mit Sport-Stars zusammenarbeitete und für das Formel-1-Team von Ferrari die Ausstattung entwarf war Nino Cerruti einmal mehr seiner Zeit voraus. Spätestens als Cerruti-Mode in den 90er-Jahren zu den heimlichen Stars zahlreicher Hollywood-Filme wurde und Nino Cerruti internationale Filmstars wie Michael Douglas und Anthony Hopkins auch jenseits ihrer Leinwandauftritte in seine Mode hüllte, wurden er und seine Kreationen unsterblich.
– Autor: Cindy Cook
– Gebundene Ausgabe mit 192 Seiten
– Sprache: Englisch
– Verlag: teNeues Verlag GmbH
Gefertigt in Europa
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